Armbrust wie „altbacken“ …
Dies war meine Meinung bis zu dem Tag als ich auf der Messe die Steambow AR-6 Stinger II kennen lernte. Ich, dem Lager von Pulverdampf frönend, fand bis dato Pfeil und Bogen, sowie Armbrüste, Relikte meiner Kindheit angehörend und in der jetzigen Zeit zu sperrig, zu ungenau und zu langsam. Als Schulranzen-Helden in Strumpfhosen rannten wir jedoch bei jeder Gelegenheit außerhalb der schulischen Pflichten und den Augen der Eltern und Erwachsenen, auch mit Pfeil & Bogen oder selbst gebauten, wirklich schon guten Armbrüsten durch den Wald und träumten von der Erlegung eines Hirsches, Wildschweines oder der Befreiung einer Prinzessin auf einer Burg. Das war früher und ich dachte, dass sei abgelegt und beendet. Doch seit den letzten Jahren, in welchen ich mich mit den Möglichkeiten der Heimverteidigung, der Jagt, dem Überleben in der Wildnis und dem deutschen Waffengesetz auseinandersetzte, war ein Seitenblick immer nach einer Option für einer Distanzwaffe, welche mich nicht beim freien tragen bzw. „Führen“ im Konflikt mit dem Waffengesetz und dessen Bestimmungen bringt, dabei. Doch wer ahnt, dass nach diesem, ich ein „Sportgerät“ finde, welches vom Waffengesetz ausgenommen und einem tragbaren Gegenstand als Spielzeug definiert ist.
Wie bei jedem „Werkzeug“, gibt es unterschiedliche Ansprüche daran. Der Zweck ist Ausschlag gebend. Es gibt kein Allrounder! Möchte ich Schnitzen und filigrane Holzbearbeitung durchführen, nutzt mir ein relativ großes Überlebensmesser sehr wenig, genauso umgekehrt. Möchte ich große Stämme spalten, brauch ich eine große Axt und kein Messer, welches ich mit einer Kleinen Axt oder Hammer malträtiere, um an mein Bau- oder Brenn-Holz zu kommen.
Genauso ist es mit der Auswahl der richtigen Waffe zur „Jagt“. Natürlich ist die Jagt in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit der Armbrust oder Pfeil und Bogen untersagt, bzw. verboten und dies zurecht. „Doch lassen wir mal eine Gedankenspielerei“ zu. Situationen, in welchem Recht und die öffentliche Ordnung außer Kraft gesetzt wurde, wie z.B. durch einen Krieg, Katastrophen oder Ähnlichen, in denen die Menschen nur noch Überleben und ihr Grundbedürfnis der Nahrungsbeschaffung stillen möchten, ist doch so ein Worst Case Szenarium durchaus vorstellbar.
Mil OPS Pack 80+24
jeder kennt die Klassiker von Tasmanien Tiger, den Range Pack, MKII, den Patfinder MKII und das Field Pack MKII und die kleineren „Brüder“ wie den Modular Trooper Pack und den von mir selbst im Einsatz getragenen der Raid Pack MKII. Ein dankbarer, durchdachter und ausgereifter Rucksack, mit jeder Menge Einstell- und Konfigurationsmöglichkeiten, egal ob im dienstlichen oder privaten Gebrauch. Bis dato war mein Raid Pack MKII in Coyote braun (mit 5 Farben Tarndruck BW Silikon Regen Cover) ein zuverlässiger Begleiter bei täglichen Einsätzen, aber auch bis 7 Tages Unternehmungen. Daher fiel es für mich erst einmal schwer, sich auf etwas Neues und schon im Vorfeld hoch angepriesenen und noch nicht offiziell erwerbbaren Mil Ops Pack 80+24 einzulassen. Da ich kein euphorischer Mensch bin und grundsätzlich jeglichen Produkten skeptisch gegenüberstehe, muss man mich bzw. ich mich persönlich davon schon überzeugen. Eine Woche bevor es öffentlich kundwurde, dass der Mil Ops Pack 80+24 das Beschaffungsverfahren in die Bundeswehr geschafft hat und für den zivilen Markt in olivgrün und coyote brown zur Auslieferung an uns Händler steht, orderte ich bei Tasmanien Tiger das Objekt der Begierde an, mit der Bitte, es noch in dieser Woche, diesen im Versand zu geben, damit er mir am Sonntag zu einer DVAG der HSchKp SN, auf den Truppenübungsplatz Oberlausitz zur Verfügung stünde. Meine Gebete wurden erhört und Freitag erfolgte die Anlieferung. Ein Danke noch mal an Lisa von Tatonka/Tasmanien Tiger.
Nun stand er vor mir, nackig, ohne Seitentaschen und Pouches. Ich holte mein Raid Bag MKII, setzte ihn daneben und pouchte die noch am Beckengurt befindlichen Pouches ab, um diese dann an meinen neuen Mil-Ops-Pack zu befestigen. Weiterhin befestigte ich die dazu gehörenden großen 12 Liter Inhalt fassenden Seitentaschen, welche sich im Hauptfach des Mil-Ops-Pack befanden an den Seiten. So im direkten Vergleich, der beiden Rucksäcke nebeneinander, lässt sich schon der Mehrgewinn an Platz erahnen. Da der Mil-Ops-Pack größer bzw. höher oder länger als der Raid Bag MKII ist, ergeben sich ganz andere Gewichts- und am Körper anliegende Druckverhältnisse. Das größenverstellbare V2-System leistet hier wie schon bei dem Raid Bag MKII ganze Arbeit. Daher bin ich auch bewusst bei diesem V2-Tragesystem geblieben, weil ich es kannte und immer damit zufrieden war. Ich kann ganz individuell die Tragehöhe, den Überhang oben wie unten zum Körper einstellen und somit für ein bequemes Tragekomfort sorgen. Es gibt auch keine Musterlösung der Einstellungen für alle und jeden. Jeder Träger hat seine eigene Rückenform und Länge. Die Form der Lendenwirbelsäule, bzw. dessen Lordose (Vorwölbung, auch Hohlkreuz genannt) ist Ausschlag gebend bei der Einstellung der Höhe. Ist diese gut ausgeprägt, sitzt der Rucksack mit seinem Gewicht und Beckengurt auf den Beckenschaufeln auf. Dies entlastet den Druck der Träger auf den Schultern. In hügeligen und alpinen Gelände, kann das wiederum zur Bewegungseinschränkung bzw. Ermüdung des großen Gesäßmuskels kommen, welcher mit den vorderen Oberschenkel die meiste Arbeit beim Laufen aufbringen muss. Ihr seht, das ist fast schon eine Wissenschaft mit der optimalen Einstellerei. Aber seit beruhigt, der Rucksack und Euer Körper wird beim ersten Marsch schon zeigen, wo „es drückt“ und nachgebessert werden muss. Dank V2-System ist dies kinderleicht und beinhaltet für jeden die richtige und individuelle Lösung. Der weiche sehr gut aufgepolsterte Beckengurt, sorgt für eine angenehme Spannung und Tragekomfort rund um das Becken. Doch zum Beckengut komm ich später noch einmal. Das nächste Feintuning, nach den V2-System Raster, ist die Einstellung der Schultergurte, bzw. dessen Länge. Hier kann ich auch noch den Druck auf mein Becken, über den Beckengurt variieren. Im Stand ist das alles leicht und schnell gemacht, jedoch in der Praxis bei einer Tour, kann eine falsche Einstellung zur Tortour werden. Was natürlich richtig gut ist, ist dass der Rucksack von oben unter dem Deckel und von hinten zu öffnen geht. Oben noch mit einen Windstopper versehen, bietet dieser Schutz vor Nässe, selbst wenn der Wind und Regen auch von der Seite kommt, bleibt das darin befindliche Equipment sauber und trocken. Der Deckelrand ist ebenfalls hoch genug, um den Rucksack rundum abzudichten. Selbst diesen Windstopper kann man mit zusätzlichen Equipment nach obenhin befüllen. Der in der Höhe verstellbare Deckel ermöglicht mehr Inhalt und sorgt auch für dessen festen Sitz. Es wackelt und schwingt nichts unkontrolliert umher. Im Deckel befindet sich noch ein weiteres Fach, so groß wie der Deckel und ist gut und schnell zu erreichen und zu öffnen. Erste Hilfe Equipment oder eine größere Optik wie DF, Luci oder Big passen sehr gut hinein.
Das leidige Thema über die Uhr oder Watch, die ALLES kann, ist ganz einfach erzählt. Der Trend zu Fitness-Trackern, Lifestyle-Watches, etc. ist klar erkennbar und die Werbung suggeriert Dir, dass Du genau diese Uhr jetzt und in allen Lebenslagen brauchst und sie Dich besser werden lässt. Doch stimmt das wirklich? Jain! Herzfrequenz-orientiertes Kreislauftraining ist der Schlüssel zu Erfolg, um Zeit zu sparen, effektiv zu trainieren, egal ob im Gesundheitssport oder im leistungsorientierten Training – die Betonung liegt auf „IM TRAINING“! Doch eins ist diese Uhr auf keinen Fall: eine taktische Uhr oder der Coolness halber: eine „Tactical Watches“. Ich habe noch keinen Soldaten kennen gelernt, welcher währen des Einsatzes oder im Gefecht seinen Puls oder gar Blutdruck kontrolliert, geschweige denn eine Analyse über den Schlaf (welcher selbst auf einer Übung definitiv zu kurz kommt noch erholsam ist). Spätestens im Gefecht ist dein Puls eh oben, dein Blutdruck jenseits von Gut und Böse und wenn die ersten Projektile um deine Ohren fliegen, bist Du froh, wenn Du all deine Schließmuskel unter Kontrolle und keine Schnapp-Atmung, hast. Du möchtest nur eins: Dort weg, Deinen Auftrag erfüllen und gegebenenfalls zu einem Zeitpunkt an einem gewissen Ort zu sein. Und dies kann auch schon mal mehrere Tage dauern. Und schon haben wir das nächste Problem. Die meisten Watches habe eine Funktionsdauer von maximal 9 Tagen, aber dies nur, wenn schon einige der Energie fressenden Apps deaktiviert sind. Im Trackingmodus ist schon meist nach 2 Tagen „Ende Gelände“. Braucht das ein Soldat? Nein – auf keinen Fall! Er will sich über die Lebensdauer seiner Uhr keine Gedanken machen oder fragen müssen, „wo ist die nächste Zapfsäule für meine Uhr oder habe ich eine Powerbank dabei“, dies lenkt auch bloß vom bestehenden Auftrag ab. Keine Patrouille läuft mit nur teilgefüllten Magazinen in den Waffen bzw. Sperrbeständen oder leeren Akkus im Funkgerät, los.
Kauft Euch einfach eine stink-normale Uhr, welche folgendes hat bzw. kann:- Batterielaufzeit von mindestens 5 bis 10 Jahren
- sollte analog sein (zwecks Kompass-Funktion)
- Lumineszenz aufweisen
- das „Nachtlicht“ in einem fast schon rötlichen Licht-Ton das Ziffernblatt erleuchten
Für Navigation und Kommunikation ist es immer besser, voneinander unabhängige System zu verwenden (Navigation: z.B. Garmin Foretrex Serie und Kommunikation: Funk - ohne leuchtendem Display). Sie können jedoch gern miteinander kompatibel sein. Für die nicht gedienten, stellt sich hier bestimmt die Frage nach dem WARUM? Jeder hat in seiner Dienstzeit bzw. Grundausbildung die Lehrvorführung „Hören und Sehen bei Nacht“ durchlaufen. Folgendes Szenario soll Dir verständlich machen, dass die modernste Technik nicht immer die beste Entscheidung ist. Du bist mit deinen Kameraden bei Nacht und völliger Dunkelheit entweder zu Fuß auf eine Marsch z.B. Formation Schützenrudel oder Schützenreihe unterwegs oder macht mit eurem Rad-KFZ eine Beobachtungs- oder Wartungshalt und verlasst kurzzeitig das KFZ. Die ständigen Aufgaben jedes Soldaten allein oder im Verbund sind bekannt und mit einem „Hilfswort“ unterlegt. VASEM - Verbindung-Aufklärung-Sicherung-Erkundung-Marsch. Was für Dich und deine Kameraden gilt, wie die Erkundung von Gebieten und Räumen, sowie die Aufklärung von Bewegungen und Stellungen des Feindes, kann auch im umgekehrten Sinne erfolgen. Gerade jetzt, wenn Du die Dunkelheit ausnutzt und zu deinem Verbündeten machst, bekommst du einen Anruf oder eine Nachricht von deiner Freundin oder Frau und deine noch so hoch angepriesene „Tactical Watch“ erleuchte mit jeder menge Energie das „Gefechtsfeld“, Dich und Deine Kameraden. Wie die Geschichte ausgeht, ist dahingestellt, aber eins ist Fakt:
Du bist aufgeklärt - GAME OVER!